Geschrieben von: Andreas Dehning

Die Spannschrauben wurden durch Imbus - Schrauben ersetzt. Diese Schrauben sind etwas länger als die ursprünglichen Schrauben, fassen also besser in die Verlängerungsmuttern. Zwischen der Schraube und der Fangspiegelhutstrebe befindet sich jetzt eine Unterlegscheibe. Diese Unterlegscheibe habe ich dem Außenradius der Fangspiegelhutstrebe angepasst. Dazu habe ich ein Stück Rohr mit gleichem Durchmesser zusammen mit einer handelsüblichen Unterlegscheibe in den Schraubstock eingespannt. Anschließend habe ich die Unterlegscheibe mit einem leichten Hammer entlang der Krümmung gebogen. Durch diese Unterlegscheibe wird die Kraft auf eine größere Fläche übertragen. Örtliche Verformungen sind dadurch nicht mehr so schnell möglich, trotzdem dürfen die Spannmuttern nicht zu stark angezogen werden.

Imbus Spann Imbus Spann seitlich

 Bei der Berechnung des Fangspiegel – Versatz (Offset) ist mir ein Fehler unterlaufen. Dieser Fehler ist mir aufgefallen als ich mit dem Programm NEWTON die Berechnung noch mal durchführte. Grundlage dieser Neuberechnung waren exaktere Daten über den Okularauszug. Die Brennebene L liegt 274mm über die Mittelachse. Durch diese niedrige Bauweise ergab sich ein Versatz (Offset) von 3,15mm. Bei den Berechnungen stellte ich fest, dass ich das Ergebnis bisher falsch interpretiert habe. Ich nahm bisher an, dass Newton mit „Diagonal Offset“ den Versatz des Fangspiegel in der Diagonalen meint, also O’ = SQR(2)*O (siehe Kriege Seite 82). Gemäß dieser Annahme habe ich den Versatz immer durch Wurzel zwei dividiert und  habe dadurch ein falsches Ergebnis erhalten. Bisher lieferte mir das Programm NEWTON für den Versatz einen Wert von 3,30mm, dividiert durch Wurzel zwei erhielt ich einen Versatz von 2,33mm (~2,50mm). Diese Berechnung war falsch! Die Bohrung für den zentrale Achse ist um diesen Wert 2,50mm versetzt, dass ergibt eine Differenz zum tatsächlichen Versatz (3,15mm) von 0,65mm. Ich hoffe nicht, dass sich dieser Fehler sehr negativ bemerkbar machen wird.

Newton Schema

Um den Aufbau der Fangspiegelhalterung etwas besser zu verdeutlichen habe ich eine kleine Fotoserie erstellt.

Bild1

Auf diesen Bild sind alle wichtigen Bestandteile der Fangspiegelhalterung zu sehen. Die Anordung entspricht der Reihenfolge des Zusammenbaus, eine Art Explosionszeichnung.

Bild2

Auf der zentralen Achse werden zunächst die Unterlegscheibe und anschließend eine Gummischeibe aufgesteckt. Die Gummischeibe soll ermöglichen  das die Halterung verkippen kann. Die Unterlegscheiben soll den Druck möglichst gleichmäßig auf die Gummischeibe verteilen.

Bild3

Die zentrale Achse wird von links nach rechts in den Fangspiegelkörper eingesteckt. Nur noch das Gewinde ragt auf der anderen Seite heraus.

Bild4

Auf diese Achse wird jetzt die Druckfeder aufgeschoben. Diese Feder wird später zusammengedrückt, der Gegendruck den diese Feder erzeugt hält das System unter Spannung. Eine Justierung entlang der Achse Mitte Hauptspiegel – Mitte Fangspiegel ist dadurch möglich und bleibt erhalten.

Bild5

Jetzt werden die beiden Scheiben aufgesteckt. Zwischen den beiden Scheiben würde sich normalerweise der zentrale Würfel befinden. Die beiden Scheiben werden durch zwei Gewindestangen zusammen gepresst und halten so den zentralen Würfen an seiner Position. In der unteren Stahlscheibe befinden sich vier M4 Löcher mit Gewinde, deckungsgleich in der oberen Aluminium Scheibe vier Löcher ohne Gewinde. Durch diese Löcher in der Aluminiumscheibe werden die Gewindestangen gesteckt die dann in die Löcher der Stahlscheibe eingeschraubt werden. Die Gewindestangen werden so weit eingeschraubt, bis sie auf  die Platte am Fangspiegelkörper andrücken. Durch anziehen und nachlassen dieser Schrauben kann der Fangspiegelkörper in allen Richtungen verkippt werden. Damit das ohne Klemmen und biegen ermöglicht werden kann, dient die Gummischeibe als verformbares Gelenk. Die Enden der Gewindestangen sind rund geformt, so das sie keine Rillen und Riefen auf der Platte am Fangspiegelkörper hinterlassen.

Bild6

Damit die Löcher der Aluminiumscheibe und der Stahlscheibe deckungsgleich sind, ist am Rand der beider Scheiben eine Kerbe angebracht.