Ein weiterer erfolgreicher Tag. Die 18 Punkte Hauptspiegellagerung ist fast fertig. Die benötigten Auflagerdreiecke habe ich schon vor einiger Zeit erstellt, und die Justagebolzen im Rahmen (Gewindeschrauben mit M14 Außengewinde und M8 Innengewinde) auch. Heute galt es die kleinen Verbindungsprofile, die jeweils zwei Auflagerdreiecke zu einem Paar verbinden, zu erstellen. Die Verbindungsprofile habe ich aus 6mm starkem Aluminium ausgeschnitten. Die Breite beträgt 25mm und die Länge 150mm. Diese Abmessungen sind etwas großzügig ausgelegt, lassen aber Platz für Spielräume.

Da im Kriege die Maße in den Tabellen für eine 18 Punkt Lagerung erst ab 16" Spiegel aufgelistet sind musste ich die Maße für ein 15" Spiegel interpolieren, das funktionierte ganz gut und erbrachte auch sinnvolle Ergebnisse. Ich weiß das das diese Art der Berechnung nicht richtig ist und nur eine Nährung bietet aber ich gehe davon aus das der Fehler vernachlässigbar ist wenn die Zahlenbasis eines 16" Spiegels verwendet. Anders sähe das auch wenn ein größerer Spiegel der Berechnung zugrunde liegen würde. In der Tabelle sind die Ergebnisse der Berechnung aufgelistet. Die Tabelle ist zunächst nur für Besitzer des Buches verständlich, ich plane die dazugehörigen Skizzen noch zu scannen und an dieser Stelle einzufügen.

 

16"

18 Punkt Lagerung

15"

       
abgeleitete Grösse [mm]

406,4mm

15"/16"

381,0mm

Grössenfaktor für 15"  

0,9375

 
 

["]

[cm]

["]

Radius Kreis Aussen

6,44

15,34

6,04

Radius Kreis Mitte

N.A.

N.A.

N.A.

Radius Kreis Innen

3,01

7,17

2,82

       
Breite Dreieck

3,34

7,95

3,13

Höhe Dreieck

3,21

7,64

3,01

Schwerpunkt vom Scheitelpunkt

2,14

5,10

2,01

Materialdicke

1/8

0,32

0,13

       
Länge Rechteck

5,15

12,26

4,83

Breite Rechteck

1,00

2,54

1,00

Radius

4,46

10,62

4,18

Materialdicke

3/16

0,48

0,19

 

So wurden auch die Abstände der Löcher im Verbindungsprofil, die Größe der Auflagerdreiecke und die Lager der Justageschrauben ermittelt. Ausgehend von den Ergebnissen der Berechnung wurden in dem Verbindungsprofil die Löcher gebohrt. Ein 8mm Loch wurde genau in der Mitte gebohrt. Links und rechts, jeweils 61mm vom Mittelpunkt entfernt, wurde ein 4mm Loch gebohrt. Dieses Loch sollte später die Befestigungsschraube der Auflagerdreiecke aufnehmen. Das mittlere 8mm Loch dient zur Aufnahme des Justagebolzens. Zunächst habe ich die Auflagerdreiecke auf das Verbindungsprofil montiert. Die Auflagerdreiecke müssen leicht kippbar sein, damit sie Unebenheiten auf der Spiegelunterseite ausgleichen können. Dazu darf die Schraube, die das Auflagerdreieck mit dem  Verbindungsprofil verbindet, nicht zu fest "angeknallt" werden, sondern muss noch einen gewissen Spielraum aufweisen. Damit das nicht zu klapprig wird und trotzdem noch flexibel ist, habe ich Moosgummi, zwischen der Unterseite Auflagerdreieck und der ersten Mutter, auf die Schraube aufgesteckt. Das Moosgummi hält das Dreieck in seine Position ist aber flexibel genug um das Dreieck leicht verkippen zu können. Damit die letzte Schraube sich nicht von alleine löst, wurde sie mit einer anderen Schraube gekontert. Somit waren die Auflagerdreiecke auf die Verbindungsprofile montiert.

18Punktzelle2

Die 18 Punkt Lagerung in der Seitenansicht, deutlich zu sehen das Moosgummi unter dem Auflagerdreieck.

Der nächste Schritt bestand in der Montage der Justagebolzen, dieser Bolzen ist eine M8 Gewindestange die durch die vorgesehenen Bohrungen bzw. das M8 Innengewinde im Rahmen geschraubt werden. Mit einem dieser drei M8 Justagebolzen lässt sich jeweils ein Paar der Auflagerdreiecke heben und senken. Dadurch ist eine Justage des Hauptspiegels möglich. Damit ist auch gleich das erste Problem definiert, beim Drehen des Justagebolzens dürfen sich nicht die Muttern lösen und das Verbindungsprofil mit den Auflagerdreiecken darf sich nicht mitdrehen. Leicht kippbar soll die Verbindung auch noch sein. Damit sich die Muttern nicht lösen habe ich unterhalb des Verbindungsprofils zwei Muttern gekontert. Ein dünnes und flexibles Gummiplättchen ermöglicht eine leichtes verkippen des Verbindungsprofils. Als Abschluss habe ich eine Sicherungsmutter aufgeschraubt.

18Punktzelle3

In der Mitte des Bildes deutlich zu erkennen, das dünne Gummiplättchen. Links und rechts zwei Auflagerdreiecke.

Ursprünglich wollte ich Kreuzgriffe als Griffe am unteren Ende der Justageschrauben verwenden. Ich konnte aber feststellen das Flügelmuttern genau so gut sind und habe diese verwendet. Damit die Flügelmutter sich beim links drehen nicht vom Gewinde lösen wurden auch sie gekontert. Jetzt kam es zum ersten Test, ich habe an der Flügelmutter gedreht und auf der anderen Seite das entsprechende Auflagerdreieckpaar leicht festgehalten. Wie erwartet hob und senkte sich diese Einheit. Die Justage wird noch mit einer weiteren Flügelmutter gesichert. Während der Justage des Hauptspiegels wird diese Schraube gelöst, ist die Justage erfolgt wird mit dieser Flügelmutter das Justagegewinde fixiert. Vermutlich wird aber der Platzbedarf nach unten (Bodenfreiheit zur Rockerbox) bei Verwendung einer Konterflügelnmutter zu groß werden. Das muß ich aber noch weiter austesten, evtl. reicht auch eine Rändelmutter.

18Punktzelle6

Hier die Flügelmutter zu Justage eines Auflagerdreieckpaares. Die Konterflügelmutter ist auf diesen Bild nicht zu sehen.

Alles im Allen macht die 18 Punkt Lagerung einen guten, stabilen Eindruck. Durch die Verwendung der dicken Muttern M14 und M8 Muttern habe ich den Eindruck das die Konstruktion etwas zu "hochbeinig" wird. Ich will damit sagen dass der Abstand der Auflagerdreiecke zum Rahmen ziemlich hoch erscheint. Vielleicht kann ich das noch etwas ändern in dem ich Muttern halber Höhe verwende. Vielleicht auch eine M14 mit dem Seitenschneider teilen. Das ist aber der übliche Kampf um die letzten paar Millimeter, der Aufwand wird höher der Nutzen nimmt ab.

18Punktzelle1

Die fast fertige 18 Punkte Hauptspiegelzelle.

Von allen geplanten Änderungen hängt explizit die Länge des M8 Justageschraube ab. Erst wenn alle Detailfragen gelöst sind kann die endgültige Länge definiert werden. Als Justageweg habe ich +/- 10mm vorgesehen. Sollte das mehr als ausreichend sein werde ich diesen auf +/- 5mm verkürzen.

Von einem Freund wurde ich auf die Idee gebracht die Verkleidung der Hauptspielzelle nicht mit Schrauben zu befestigen, sondern zu nieten. Vorteil, die Löcher müssen nicht durchgebohrt werden. Die Idee ist interessant und wird von mir weiter verfolgt. Dazu habe ich gleich mal eine Nietzange erworben, zumindestens die Bleche der Verkleidung können damit befestigt werden. Als nächstes werde ich an einem Probestück versuchen, die Schraubenköpfe zu versenken. Die Konstruktion sieht ohne diese Köpfe viel besser aus und das Blech kann einfacher montiert werden.