die erste Nacht mit dem neuen Teleskop, eigentlich ist das ganze Equipment neu, liegt hinter mir.

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Es war das erste Mal, dass ich das ganze Equipment zusammen eingesetzt habe. Ich habe mit einigen Probleme gerechnet.  Diese sind zum Teil auf meiner ungenügenden Vorbereitung zurückzuführen und auch auf mangelnde Erfahrung im Umgang mit dieser für mich neuen Technik.

Glücklicherweise hatte ich zwei erfahrene Sternfreunde an meiner Seite die mich tatkräftig unterstützen.

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Die Bedingungen waren gut, klarer Himmel etwas diesig aber die Instrumente hatten sich nicht beschlagen. Das Streulicht der Straßenlaternen störte etwas.

Gut, dass ich Thermokleidung getragen habe es war sehr kühl.

Nach dem waagerechten Aufbau und groben ausrichten der Montierung nach Norden. Setzte ich das Teleskop auf die Montierung, ich erwähne das deshalb, weil ich zuvor immer ein 10er Newton auf die Montierung aufgesetzt habe. Jetzt mit dem APO gestaltet sich das wesentlich handlicher.

Das Einnorden wollte ich mit dem iPolar machen dazu hatte ich noch einen Adapter, der in den Polsucherausgang der Montierung eingesteckt wird. Es viel dabei nicht auf das der Adapter viel zu locker in der Polsucherachse steckt. Das sollte sich später rächen. Als ich den Adapter festklemmte, verkippte die iPolar Kamera, Polaris war nie im Teleskopsucher zu finden. Das Problem umgingen wir dadurch das wir dann Polaris manuell anfuhren. Im weiteren Verlauf nutzen wir iPolar nicht mehr erst am nächsten Tag erkannte ich das Problem.

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Der Adapter, den ich verwendete, war ursprünglich mal für eine ältere EQ6 Montierung gedacht. Vermutlich sind die Pass Maße doch etwas anders.

Nach dem Einnorden stellte ich dann die Verbindung zum Tablet her. Ich wollte das WLAN Modul von SkyWatcher nutzen, diese wird als eigener Access Point erkannt, natürlich ohne Internetverbindung. Die Verbindung mit der App SynScan Pro (Version 2.4.18) mit einem Galaxy Tab S7+ (Android 13) zu der Montierung funktioniert einwandfrei.

Anschließend startete ich SkySafari 7 Pro auf dem Tablet auch hier waren die Verbindungsdaten eingerichtet. Diesmal aber nicht direkt zum WLAN Adpater sondern über eine Loopback Adresse 127.0.0.1 und den Port 11882 zur App SynScan Pro.

Und hier war jetzt mein zweiter Fehler in der Vorbereitung. Die Funktion des Alignments geht NUR über die App SynScan Pro und MUSS vor dem Start der App SkySafari 7 Pro durchgeführt worden sein. SkySafari bezieht dann die Status und Position von SynScan Pro. Das man das Alignment nicht mit der App SkySafari 7 Pro machen kann liegt daran das diese Funktionalität eine "Skywatcher only option" ist. Ergo, ich konnte nicht wie geplant das Teleskop mit dem Tablet steuern.

Glücklicherweise hatte ich die Handsteuerung dabei. Das WLAN-Modul wurde gegen die Handsteuerung ausgetauscht. Nur blöde das ich mich zu sehr auf die Steuerung über das Tablet verlassen habe und kaum bis keine Erfahrung mit der Handsteuerung hatte. Aber auch hier konnten ich auf die Erfahrung und Unterstützung der beiden Sternfreunde zählen.

Aber ab diesen Zeitpunkt kippte das Moment von Frust immer mehr zu Freude und zu einem ah, oh und wow.

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Hauptsächlich nutze ich ein Explore Scientific 30mm 82Grad Okular, später auch mal Explore Scientific 18mm 82Grad Okular.

Das Teleskop stellte die Objekte in einem Detailgrad und schärfe dar, wie ich es zuvor noch gesehen habe. Alle waren von der exzellenten Abbildungsleistung des Teleskopes wirklich beeindruckt.

Das alles wurde mühelos von der Montierung AZEQ6 gemeistert. Sie läuft exzellent und ruhig. Mein Sternfreund (Astrofotograf) sagte dazu, eine wirklich sehr, sehr gute Montierung.

Nachdem wir dann auch noch eine recht genaues drei Stern Alignment durchgeführt haben, habe wir uns an diversen Messier Objekten ausprobiert.

M36, M37, M38, M51 Whirlpool Galaxy, M66, M65 und NGC 3628

M51 haben wir mit dem 18mm Okular ausprobiert – fantastisch.

Für mich war das dann der doch sehr versöhnliche Abschluss des Abends und ein gelungenes FirstLight.  Ich packte ein, als einer der letzte auf dem Gelände.

Das letzte Wort möchte ich von meinen Sternenfreund zitieren.

„Hartnäckigkeit zahlt sich am Ende aus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir eine ausgezeichnete Montierung mit einem 6" Refraktor der Referenzklasse auf dem Platz. Die Qualität der Abbildung hat mich wirklich beeindruckt.“